Bücherrezensionen / book reviews

Bisherige Rezensionen / Current reviews:

 

Wie Tiere hämmern, bohren, streichen - Werkzeuggebrauch und Bandbreite der Kutur bei Tier und Mensch

Lehrbuch der Ökobilanzierung

Purves Biologie

Kurzlehrbuch Physikalische Chemie

Biotechnologie für Einsteiger

Der Nobelpreisträger, der im Wald einen höflichen Waschbär traf

Abriss der Bierbrauerei

Ökologie kompakt

Zellbiologie (Taschenbuch)

Evolution in vier Dimensionen

Die Psycho-Trojaner

Bilinguales Wörterbuch Biologie

Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen

Die Welt der Archaeen, Bakterien und Viren

Fachenglisch für Laborberufe


Wie Tiere hämmern, bohre, streichen - Werkzeuggebrauch und Bandbreite der Kultur bei Tier und Mensch

Das Buch “Wie Tiere hämmern, bohren, streichen - Werkzeuggebrauch und Bandbreite der Kultur bei Tier und Mensch“ wurde von dem deutschen Ethologen und Biologen Peter René Becker verfasst und erschien beim Hirzel-Verlag. Von Werkzeuggebrauch im Tierreich hat sicherlich schon jede/r einmal etwas gehört. Was Peter-René Becker in diesem Buch jedoch vorstellt, umfasst deutlich mehr als die „klassischen“ Beispiele von Primaten, die mit Stöcken nach Nahrung suchen. Von Orang-Utan über Seeotter bis hin zur roten Feuerameise, Werkzeuge gebraucht jede Spezies auf ihre eigene Art und Weise und in eigener Komplexität.

 

Die Kapitel sind in verschiedene Werkzeugkategorien wie, unter anderem Hammer, Ambos und Angeln eingeteilt und führen zu jeder Art Werkzeug mehrere Beispiele von Tierarten auf, welche diese Nutzung gemeistert haben. Der Autor unterscheidet dabei deutlich zwischen wissenschaftlich nachgewiesenen Verhaltensweisen in standardisierten Studien und den anekdotischen Beobachtungen Einzelner. Es finden außerdem auch historische Belege und Erzählungen zu besonderen Verhaltensweisen von Tieren Platz. Allein durch die vielfältigen Beispiele an Tierarten, die eine Art von Werkzeug nutzen, wird deutlich wie weit verbreitet die Nutzung von Hilfsmitteln im Tierreich ist. Besonders faszinierend dabei ist, wie kreativ manche Individuen zu sein scheinen, um sich einem oder mehreren Bereichen ihrer Existenz zu erleichtern.

 

Nachdem die verschiedene Kategorien der Werkzeuge mit je einem Kapitel behandelt werden, geht der Autor auf die Verbindung von Werkzeugen und Kultur ein. Das Letzte Kapitel „Werkzeug – Symbole – Bewusstsein – Was macht Kultur aus?“ spannt demnach den Bogen von Werkzeug nutzenden Tierspezies zu unserer eigenen Art, dem Homo sapiens. Die Entwicklungsgeschichte wird in diesem Kapitel kurz anhand der Werkzeugnutzung umrissen. Es wird außerdem diskutiert welche Verhaltensweisen eine Spezies zu einer Kultur macht, beziehungsweise, dass es viele verschiedene Auffassungen zur Definition von Kultur gibt, je nach dem, an welchem Wissenschaftler man sich orientiert.

 

Generell ist die Schreibweise von Peter René Becker sehr angenehm zu lesen und einfach zu verstehen, auch für LeserInnen, die keine Vorkenntnisse in Biologie oder der Verhaltensforschung haben. Interessierte werden von den zahlreichen und vielfältigen Beispielen fasziniert sein und sie problemlos nachvollziehen können. Zudem werden passende und ansprechende Bilder in den Text eingegliedert. Das veranschaulicht nicht nur die spezifischen Verhaltensweisen, sondern lockert den Textfluss zusätzlich auf. Für darüber hinaus Interessierte oder Leute vom Fach gibt der Autor am Ende des Buches ein umfassendes und nach Kapiteln sortiertes Literaturverzeichnis an. So kann Jede/r auf die wissenschaftliche Literatur zugreifen und sich die detaillierten Publikationen durchlesen. So ermöglicht er den Zugriff auf weiterführende, wissenschaftliche Literatur und detaillierten Publikationen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch „Wie Tiere hämmern, bohren, streichen“ eine schön formulierte und gut zusammengestellte Sammlung von Werkzeug nutzenden Tieren ist, die für jede/n als Einstieg in die Verhaltensforschung zu empfehlen ist. Durch den letzten Teil des Buches wird die Geschichte von Werkzeugnutzung abgerundet und schließt mit der Geschichte der Menschheit ab. Dies zeigt anschaulich, wie verbunden Mensch und andere Tierspezies trotz aller Unterschiede doch sind.

 


Lehrbuch der Ökobilanzierung

Das „Lehrbuch der Ökobilanzierung“ erschien 2020 beim Springer Spektrum Verlag und wurde vom diplomierten Bauingenier Dr. Rolf Frischknecht geschrieben. Der Autor hatte einen prägenden Einfluss auf das Projekt „Ökoinventare für Energiesysteme“, welches Sachbilanzen für die in der Schweiz relevanten Energiesysteme entwarf. Seine große Erfahrung auf diesem Gebiet fließt sowohl in die Bachelor-Vorlesung der Ökobilanzierung an der ETH Zürich ein, welche stark den Aufbau des Buches bestimmt hat, als auch in das auf Ökobilanzberatung und -forschung spezialisierte Unternehmen treeze ein.

 

In seiner 40-jährigen Geschichte hat sich die Ökobilanz, als systematische Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, vor allem Dienstleistungen, zu einem wichtigen Bewertungsinstrument der heutigen Zeit entwickelt. In Zeiten wo die Auswirkungen des Klimawandels immer ersichtlicher werden und sich ein Umbruch im Denken aller auftut, eignet sich das Buch auch für Laien als solider Einstieg in das Thema. Die Schwierigkeit der komplexen Methode liegt darin Ergebnisse richtig zu interpretieren, welche durch eine methodisch saubere Aufarbeitung und Erfahrung ermöglicht wird.

 

Im ersten Kapitel verschaffen einführende Worte anfangs einen guten Überblick mit geschichtlichem Hintergrund, Motivation, qualitative Betrachtungen und erste Theorien, sowie Anwendungen im Energiebereich. Auch wird der Einfluss limitierender Faktoren, also Produktionsfaktoren, die bei Mangel zur Tätigkeitseinschränkung führen aufgezeigt, sowie ihr Wandel über die Zeit betrachtet. Waren es im 17. Jahrhundert noch Kapital, Arbeit und Boden, stellen in der heutigen Zeit Klimaerwärmung, Abwärme, Luftqualität, radioaktive Emissionen & Abfälle die wichtigsten Parameter dar. In den darauffolgenden vier Kapitel werden die vier Phasen zur Vorgehensweise der modernen Abschätzung zu Dienstleistungen und ihren Umweltauswirkungen vorgestellt: Zieldefinition und Untersuchungsrahmen, Sachbilanz, Wirkungsabschätzung und Auswertung beziehungsweise Interpretation. Jede Phase erhält ein eigenes Kapitel, zu dessen Anfang Lernziele abgebildet sind, die einem zum einen den Überblick über die relevanten Schwerpunkte des Kapitels ermöglichen, als auch eine Selbstreflexion nach Lesen des Kapitels anstoßen. Unterstützt wird der Text durch allerhand Tabellen und Bilanzierungensabbildungen, welche den Text visualisiert begreifbar machen. Auch Qualitätssicherung und neue Ansätze, welche noch nicht in die internationale Normung eingeflossen sind ermöglichen ein umfassendes Verständnis. So bringen Unterkapitel wie konsequenzen- und entscheidorientierte Ökobilanz, eine Erweiterung um eine Input-Output-Tabelle und die Regionalisierung ein aktuelleres Bild in die Sache.

 

Im Anschluss folgt ein Kapitel über eine Fallstudie und ein ausführliches Lösungskapitel, welche es dem Leser zusammen mit gestellten Fragen ermöglichen die Theorie anzuwenden, sowie das erlangte Wissen zu überprüfen.

 

Somit ermöglicht das Buch einen umfassenden und guten Einstieg in ein Bewertungsinstrument, welches immer wichtiger wird, da vorab Betriebe auf mögliche ökologische Risiken und Schwachstellen systematisch überprüft und optimiert werden können. Positiv fällt auf, dass durch den Schreibstil eine gute Nachvollziehbarkeit und durch die Lernziele, sowie Fragen eine umfassende Reflexion mit dem Thema gegeben ist.

 


Purves Biologie

Es war einmal die Wissenschaft der belebten Natur, die umfassend und didaktisch im Purves Biologie sowohl für Laien als auch für Studierende der Biowissenschaften optimal und verständlich beschrieben wurde.

 

Purves Biologie erschein deutschsprachig in der 10. Auflage 2019, was der 11. englischsprachige Auflage entspricht. 2006 brachte D. Sava, seinerseits amerikanischer Professor für Biologie (Claremont Colleges, McKenna, Pitzer & Scripps) in Zusammenarbeit mit D. M. Hills (Professor für Integrative Biologie (University of Texas, Austin)), H. C. Heller (Professor für Biowissenschaften und Humanbiologie (Stanford University, Kalifornien)) und S. D. Hacker (Professorin mit Schwerpunkt Ökologie (Oregon State University)) das Standardwerk der Biologie auf den Markt. Da dreizehn Jahre eine lange Zeit in einem Bereich voller Wandel sind, wurde in dem vorliegenden Exemplar der enorme Erkenntnisgewinn eingearbeitet und um didaktische Anmerkungen erweitert.

 

Aktualisiert und dem neuesten Forschungsstand entsprechend, deckt Purves jedes Thema eines biowissenschaftlichen Studiums in 10 Teilbereichen ab. Angefangen bei den Gemeinsamkeiten von Lebewesen und den Experimenten, welche diese Schlüsse zugelassen haben, bis hin zur Relevanz von biologischem Wissen in den Bereichen der Gesundheit wird eine stabile Grundlage für die Biowissenschaften geschaffen. Darauf aufbauend werden das chemische Basiswissen wiederholt und weiter vertieft und nach der Einsicht der kleinsten Grundbausteine, widmet sich das Buch der kleinsten lebenden Einheit aller Organismen. Während im zweiten Teil der Aufbau der Zelle im Fokus steht, folgt im dritten Teil der energetische Zellstoffwechsel, indem von der heterotrophen bis zu autotrophen Energiegewinnung mit all seiner enzymatischen Dynamik alles anschaulich präsentiert wird. Es folgen die genetischen Grundlagen auf zellularer Ebene (vierter Teil) und der Nutzung von Genomen, sowie ihrer evolutionären Rolle (fünfter Teil). Nachdem ein Verständnis für die zelluläre Evolution geschaffen wurde, folgt ein näherer Bick auf die Prozesse und Muster der Evolution im anschließenden Teil.

Phylogenetik und Artbildung finden hier, eingebettet in Fachwissen, ihren Platz und leiten zum nächsten Teil schlüssig über. Der siebte Teil befasst sich mit der Evolution der Biodiversität von Pro- und Eukaryoten und führt dadurch elegant zur Entstehung der Pflanzen hin. Nachdem die Entwicklung und Evolution der Pflanzen den Grundstock des Lebens an Land geschaffen haben, indem sie durch Photosynthese genügend Sauerstoff zur Verfügung gestellt haben, folgt die Evolution der Tiere aus dem Wassern ans Land. Nicht jedoch ohne einen kleinen Kapitelzwischenhalt bei den Fungi als drittes Reich der Eukaryoten eingelegt zu haben. Der achte Teil steht ganz im Dienste einer guten Botanik Vorlesung, den mit der Anatomie wird auch der Transport und die Mineralstoffversorgung erklärt, sowie die Regulation des Pflanzenwachstums, der Blütenpflanzenfortpflanzung und der pflanzlichen Reaktion auf ihre Umwelt. Der anschließende Teil stellt das zoologische Analogon dar, indem Physiologie, Endokrinologie, Immunität, Fortpflanzung und die daraus resultierende Entwicklung von der Nerven- zur Muskelzelle umfassend beschrieben werden. Die physikalischen Grundlagen des Gasaustausches, sowie von Ernährung, Verdauung und Resorption werden auf einem gut verständlichen Niveau erklärt, genauso wie alles Wissenswerte um die Kreislaufsysteme, Nährstoffhaushalte und Stickstoffexkretionsstrategien. Auch die Ethologie mit verschiedenen beeinflussenden Faktoren wird in einem Kapitel behandelt. Schlussendlich widmet sich der letzte Teil der Ökologie, indem alles rund um einwirkende biotische und abiotische Faktoren und die Wechselwirkungen in verschiedenen Ökosystemen aufgezeigt werden. Brandheiß ist das letzte Kapitel, denn die „Biosphäre im Wandel“ beschreibt Faktoren, die zur Veränderung führen und die Auswirkungen auf die Biodiversität, aber auch die notwendigen Schutzmaßnahmen, welche ein strenges Management erfordern.

 

Einen versteckten Schatz bietet der Anhang, denn mit dem „Stammbaum des Lebens“ wird nicht nur eine Übersicht über die Verwandtschaftsverhältnisse, die sich durch die Evolution der einzelnen Spezies ergeben, zur Verfügung gestellt, sondern auch eine Art Glossar mit Beschreibungen der einzelnen Arten. Auch wird dem Leser mit einer Statistikfibel aufgezeigt „Wie man aus Daten schlau wird“, indem man eines der wichtigsten wissenschaftlichen Tools der Biowissenschaften richtig benutzt. Auch eine Übersicht über naturwissenschaftliche Einheiten mit all seinen Definitionsmöglichkeiten, die sich ebenfalls im Anhang befindet, gibt dem Leser ein mächtiges Werkzeug in die Hand.

 

Die in sich geschlossenen Kapitel, die aufeinander aufbauen, sowie die Kapitelzusammenfassung am Ende, welche die detaillierten Erkenntnisse knapp auf den Punkt auf einer Seite präsentieren, machen das Buch nicht nur zu einem guten Allrounder aller biowissenschaftlichen Themengebiete, sondern ermöglichen auch die Zusammenhänge schnell und klar zu erschließen. Lehrreich ist das „Synapsenfutter“, dass sich nach jeder Zusammenfassung befindet und die Anwendungsmöglichkeit des vorher behandelten Stoffes bietet. Zur Überprüfung bietet der Anhang auch einen ausreichenden Teil mit Lösungen.

 

Mit 2 139 Seiten erscheint das Buch auf den ersten Blick wie ein erschlagender Wälzer, doch der erste Eindruck wird schnell zerstreut, sobald man einen Blick hineingeworfen hat. Die didaktisch hochwertigen Grafiken unterstreichen den Textinhalt und ermöglichen es durch visuelle Unterstützung ein tieferes Verständnis aufzubauen. Auch ist das gezielte Nachschlagen durch den Farbcodex und die ausführliche Inhaltsangabe, sowie einem gut strukturiertem Glossar sehr benutzerfreundlich.

 

Durch die umfangreiche Darstellung der einzelnen Gebiete ist auch eine gute Quervernetzung möglich und bietet allen die mehr von der Biologie erfahren wollen ein perfektes Werk. Auch Studierenden kann es gerade in den ersten Semestern im Bachelorstudium ein helfender Begleiter sein, der es ermöglicht über die einzelnen Vorlesungen hinaus zu denken, um die Komplexität der Biologie zu begreifen.

 

Als netter Bonus ist die zusätzliche Möglichkeit der kostenlosen eBook-Nutzung beim Kauf eines gedruckten Exemplars zu nennen, sowie Verweise auf kostenfreie „Animeted Tutorials“ und „Web Activities“, die eine interaktive Nutzung ermöglichen.

 

Bis man jedoch zum relevanten Teil des Buches vorstößt, gilt es erstmal 14 Seiten durchzublättern, in denen die Autoren kurz umrissen werden, sowie Vorwort von Herausgeber und Autoren stehen. Soweit so gut und keine Abweichungen von gewohnten Büchern, würde man es bei den fünf Seiten sein lassen. Doch es folgt eine Auflistung aller Gutachter, die mitgewirkt haben (sechs Seiten), Danksagung und drei Seiten Übersicht der Neuerungen der 11. Auflagen, bevor man endlich auf das Inhaltsverzeichnis (8 Seiten) stößt. Es würde der Leserlichkeit sehr zutragen, würde man die Gutachter und Danksagungen ans Ende des Buches stellen und die Neuerungen knapper formulieren. Es ist sicherlich ein großes Stück Arbeit ein Buch didaktisch so zu verfeinern, dass ein solch benutzerfreundliches Werk vor einem liegt und der Stolz der Bearbeiteten ist verständlich. Aber leider ist die benutzte Aufzählung ähnlich zur darauffolgende Inhaltsangabe, was dazu führt, dass eines der beiden nur gekürzt betrachtet wird und demnach beim Leser zum Schluss führt, dass die Übersicht über die Neuerungen eigentlich überflüssig sind

 

Alles in allem ist dem Springer Verlag mit der neuen Auflage jedoch ein super strukturiertes und vom Aufbau leicht verständliches Werk gelungen, das sowohl Fachpublikum als auch Laien eine umfassende Verständlichkeit rund um biologische Themengebiete als einzelne liefert und auch eine Verknüpfung dieser ermöglicht.

 


Kurzlehrbuch Physikalische Chemie

Das „Kurzlehrbuch Physikalische Chemie“ von P. W. Atkins und J. de Paula ist in der 5. Auflage 2020 im Wiley-VCH Verlag erschienen. Die Autoren haben viele Vorschläge der Leser und auch von Kollegen aufgenommen und durch das Einarbeiten von Rückmeldungen von Studierenden haben sie ein Werk geschaffen, dass einem nicht nur den Stoff begreiflich macht, sondern auch die Relevanz im Alltag aufzeigt.

 

Vorab wird dem Lesenden mit der Seite „Hinweise zur Benutzung des Buches“ eine Bedienungsanleitung in die Hände gelegt, die es ermöglicht die Organisation der Informationen zu verstehen.

 

Zu Anfang wird mit „Energie, Temperatur und Chemie“ eine Art Prolog über die drei grundlegenden Konzepte, auch eine Art Hinführung zu dem Verständnis aufgebaut, dass man sich rund um die Physikalische Chemie erarbeiten kann.

 

Die Neuauflage ist nicht in Kapitel gegliedert, sondern zeigt innovative Themengebiete passend zum jeweiligen „Fokus“ auf, der wiederum in sogenannten „Abschnitte“ geteilt wird. Diese erklären den Stoff nicht nur detaillierter, sondern ermöglichen es dem Leser sie anhand seiner eigenen Bedürfnisse individuell durchzugehen, da jeder in sich geschlossen ist und der rote Faden somit gewahrt bleibt.

 

Jeder Fokus beginnt mit einer Seite des Überblicks, indem einführende Worte klar machen worum es geht, sowie die einzelnen Abschnitte übersichtlich präsentiert werden.
Dann folgen die Abschnitte, welche immer mit drei kleinen Boxen beginnen. Ganz getreu dem studierendenfreundlichen Stil wird darin die „Motivation“ vorgestellt und allen Skeptikern mit den Gedanken „Warum brauch ich das jetzt schon wieder?“ wird die Luft aus den Segeln genommen. Die Rolle des Themas und eine Anwendungsmöglichkeiten werden skizzenhaft erklärt.

 

In der Box der „Schlüsselideen“ werden die Erkenntnisse, die der Lesende aus diesem Kapitel ziehen kann in Aussicht gestellt. Kombiniert mit der Box „Voraussetzungen“, weiß der Lesende also „warum“ er diesen Abschnitt durchgeht „was er vorab“ braucht, um alles zu verstehen und „welche Lernziele“ der Abschnitt bietet. Diese Darstellung vorab, die sich konsequent durch das ganze Buch zieht, bietet also die perfekten Bedingungen für das Verstehen und gezielte Durcharbeiten.

 

All diese Organisation erscheint ideal, um ein so komplexes Gebiet zu verstehen. Da sich die Physikalische Chemie primär mit den Stoffeigenschaften und deren Umwandlung beschäftigt, handelt es sich bei ihrer Anwendung um theoretische und experimentelle Methoden, für welche die Mathematik unabdingbar ist. Doch man kann dem Ganzen durch den Buchaufbau entspannt begegnen, denn die Box „Toolkits“ erklärt die relevanten mathematischen Methoden und die benötigten Basics aus Chemie und Physik kurz und knapp.

 

Einen schlüssigen Aufbau zeigen auch die „Herleitung“ von Formeln, welche eine Schritt für Schritt nachvollziehbare Folgerung durch viele Einzelschritte ermöglichen. Zusammen mit den „Illustrationen“, in denen die Anwendung der Gleichungen, den „Beispielen“, welche zeigen wie man an Probleme herangeht und sie löst, und den „Selbsttests“ wird ein Anwendungsbasiertes Verständnis gewährleistet. Dadurch wird ermöglicht, dass man das Gebiet nicht nur versteht, sondern auch eine Problemlösestrategie entwickelt, die im „Übungsteil“ am Ende jedes Fokus vertieft werden können.

 

Insgesamt stellt die 5. Auflage ein lernfreundliches, individuelles Werk dar, welches es einem neben dem Verständnis der Physikalischen Chemie auch die Werkzeuge gibt Probleme selbstständig zu lösen.


Biotechnologie für Einsteiger

Biotechnologie für Einsteiger von Renneberg R, Süßbier D., Berkling V. und Loroch V. ist ein Lehrbuch rund um die Themen der Biotechnologie, dass ein gezieltes schnelles Nachschlagen, aber auch ein intensives Studium ermöglicht. In der 5. Auflage, aus dem Jahr 2018 vom Springer Spektrum Verlag gibt es 11 Kapitel, wobei auf jedes 8 Fragen folgen, die einem die Wissensüberprüfung ermöglichen. Des Weiteren schließt nach jedem Kapitel eine Übersicht der „verwendeten und weiterführenden Literatur“ an, wodurch dem Leser die Möglichkeit geboten wird gezielt nachzulesen. Von der schmackhaften Einführung in das Themengebiet, wo Mikroorganismen und ihre Nutzung bei der Lebensmittelherstellung und -veredelung vorgestellt werden, bis zur biochemischen Funktion der Enzyme als Biokatalysatoren, die komplexe Funktion der Coenzyme, ist das Buch sowohl für Neueinsteiger, als auch für Wissende spannend und verständlich. Protein-Engineering und die ersten Gentechnikexperimente an E. coli bis hin zur Geschichte des Insulins finden ausreichend Platz, eingebettet in Strukturformeln, Historie und Anwendungsgebieten. Vertieft wird das Humangenom in einem eigenen Kapitel wo es vor allem um Anwendungen wie Vaterschaftstest oder Proteomik geht. Auch der vielversprechende neue Ansatz CRISPR-Cas9 wird näher betrachtet, Im Kapitel „Viren, Antikörper und Impfungen“ wird ein wichtiges Themengebiet aufgenommen und mit fundiertem Wissen erklärt wie das Immunsystem funktioniert, warum Impfungen wichtig sind und die Problematik um HIV und den fehlenden Immunologischen Marker. Der Wert der Mikroorganismen als Ökosystemdienstleister in verschiedenen Kreisläufen wird aufgezeigt und auch die Einbahnstraße Plastik mit Lösungswegen kommt nicht zu kurz. Übersichtlich und leicht verständlich widmet sich das Buch transgenen Pflanzen und Tieren und dem Klonen, welche Ansätze bereits verfolgt wurden, was geplant ist und was (v.a. in Deutschland) möglich ist. Im Kapitel rote Biotechnologie werden Therapiemöglichkeiten und -ausblicke rund um Herzinfarkt, Krebs und Stammzellen beleuchtet und der Weg einer Forschergruppe mit allen analytischen Anwendungen bis hin zu dem Fund des multiregionalen Proteins „Nanoru“ wird beschrieben.

 

Es fällt auf, dass die Autoren besonderen Wert auf eine verständliche und umfassende Gliederung vom Basiswissen bis hin zur Anwendung und aktuellen Problemen Wert legen. Die Abwechslung aus Geschichte und bisheriger Forschung bis hin zur heutigen Problematik und neuen Lösungsansätzen macht es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Es handelt sich um ein großes Forschungsgebiet und trotzdem ist es gelungen die einzelnen Unterpunkte gut darzustellen und so für ein gutes Einsteigerwerk zu sorgen. Für Leser mit viel Fachwissen stellt es eine knappe Zusammenfassung dar, mit zusammengetragenen politischen Schwierigkeiten und wissenschaftlichen Ansätzen. Neue Erkenntnisse erlangt man über die weiterführende Literatur oder die Expertenmeinungen, die in Boxen eingestreut sind.


Der Nobelpreisträger, der im Wald einen höflichen Waschbär traf

Die erste Auflage des psychologischen Sachbuchs „Der Nobelpreisträger, der im Wald einen höflichen Waschbären traf“ verspricht mit dem Untertitel „Wenn das Gehirn verrückt spielt: 30 seltene und ungewöhnliche psychische Syndrome“ eine spannende Lektüre, die aufgrund der 30 in sich geschlossenen Kapitel chronologisch oder in beliebiger Reihenfolge gelesen werden kann. Bei dem Buch handelt es sich um eine Neuerscheinung, die 2019 vom Hirzel Verlag rausgebracht wurde und um eine Fortsetzung des Buches „Die Frau, die ihren Mann für einen Doppelgänger hielt“, dass 2018 ebenfalls beim Hirzel Verlag erschienen ist und sich mit 36 seltenen und ungewöhnlichen psychischen Syndromen beschäftigt. Die Autorin, Dr. Monika Niehaus promovierte nach ihrem Diplom in Biologie in Neuro- und Sinnesphysiologie. Die freiberufliche Autorin schreibt über SF, Krimi und Sachbücher, arbeitet als Journalistin und naturwissenschaftliche Übersetzerin.

 

In der Einführung „Wenn das Gehirn „verrückt“ spielt…“ gibt es Fakten rund um das komplexe Organ und einen kleinen Vorgeschmack auf die folgenden Kapitel, die Lust auf mehr machen. Deutlich wird deklariert, dass nur wenige der Beispiele genetisch bedingt sind und die Bezeichnungen „gesund“, „normal“, „krank“ und „abnormal“ stark gesellschaftlich geprägt sind, wodurch auch ein interessanter Wandel, aufgezeigt wird. Verständlich und nachvollziehbar geschildert wird dies am Thema Posttraumatische Belastungsstörrungen. Wusste man in den späten 1970ern noch nichts über die Folgen des Krieges auf die menschliche Psyche, wurden die Veteranen als manisch-depressiv oder schizoaffektiv abgetan und erst mit Mitte der 1980er wurden die Auswirkungen für die Betroffenen besser verstanden und behandelt.

 

Gut sind die in sich geschlossenen Kapitel zu jedem Syndrom, in denen die Symptomatik kurz umrissen wird, gefolgt von den biologischen und psychologischen Gründen dafür und die Auswirkungen auf den Alltag werden in mehreren Kurzbeispielen dargestellt. Ganz im wissenschaftlichen Sinne gibt es viele wissenschaftliche Quellen, die nach dem Zitat mit einer hochgestellten Zahl angedeutet sind. Am Ende des Buches unter Literatur sind die Quellen nochmal in Kapitel gegliedert und die Zahlen verweisen auf die dazugehörige Quelle. So viel zu wissenschaftlichen Part. Da sich das Buch aber nicht nur an Fachpublikum wendet, können Leser ohne biologisches Hintergrundwissen aufatmen. Die Zitate sind sehr diskret und durch die Gliederung nach Kapitel fallen sie auch nicht weiter auf, weil sich die Quellverweise höchstens in Zahlengrößen bis zu 25 bewegen.

 

Positiv fällt auf, dass die Autorin versucht die Diagnosen zeitspezifisch real darzustellen (Bsp. Brain-fag-Syndroms) und erst nach der Symptomatik und den Fallbeispielen ihre eigene Meinung einfließen lässt. Dadurch kann der Leser sich selbst ein Bild machen und auch der Wandel in der Zeit, sowie der Einfluss der Rahmenbedingungen durch die Gesellschaft wird deutlich. Spannend ist, dass manche Diagnosen immer schon vorkamen, sich der Statistik jedoch durch andere Namen in unterschiedlichen oder sogar ein und derselben Kulturen entziehen (Bsp. Hikikomori-Syndrom 0/ neurotischer Rückzug / Nesthocker / NEET (Not in Education, Employment or Training)….).

 

Hervor sticht auch die leichte Verständlichkeit, ohne die Notwendigkeit von großem Hintergrundwissen und die leichte Lesbarkeit. Dadurch das sich das Buch in abgeschlossene Kapitel gliedert, können auch größere Lesepausen eingelegt werden, wenn man es schafft das spannende und unterhaltsame Buch aus der Hand zu legen. Zur Unterhaltung tragen auch die filmischen und musikalischen Quellen, sowie die Cocktails passend zum Thema bei. Dadurch wird das komplexe Thema aufgelockert und Beispiele, die teilweise Angst und Bange machen können (Bsp. Locked-in-Syndrom) erscheinen nicht so niederschmetternd. Dadurch leidet aber weder die Ernsthaftigkeit der Symptome noch die Natürlichkeit des Buches.

 

Die Quervernetzung, die gerade in Neuronen des Gehirns sehr wichtig sind, finden auch im Buch eine wichtige Rolle. Obwohl jedes Kapitel in sich geschlossen ist, gibt es Querverweise zu anderen Symptomen in Klammern, so dass Interessierte sich mit dem Thema näher auseinandersetzen können.

 

Weiters positiv festzuhalten ist, dass bei der Beschreibung der Symptomatik auf viele Ebenen eingegangen wird. Hervorsticht zum Beispiel die Auswirkung der neuropsychologischen Schlafparalyse (Bsp. Exploding-Head-Syndrom). Alles in allem ist das Buch deutlich mehr als Küchentischpsychologie, auch wenn tiefere Einblicke in die Neurologie und Genetik ausbleiben. Dies mag eventuell daher stammen, dass viele Symptome auch heute noch nicht klar zugeordnet werden können, beziehungsweise die Zusammenhänge schwer nachweisbar sind. Über die Anatomie mag heutzutage bereits viel bekannt sein, aber die Verschaltung und Interaktion der einzelnen Organisationen lässt noch viel Interpretationsspielraum. Dr. Niehaus ist diese Darstellung in ihrem Buch gut gelungen.


Abriss der Bierbrauerei

Das Lehrbuch und kompakte Nachschlagewerk zur Bierbrauerei, „Abriss der Bierbrauerei“ von Ludwig Narziß, erschien in der siebten, aktualisierten und erweiterten Auflage als 4. Nachdruck im Jahr 2014 und umfasst die beiden Lehrwerke „Technologie der Malzbereitung“ und „Technologie der Würzebereitung“. Diese Lehrbücher von Ludwig Narziß haben sich in der Fachwelt bereits viele Jahre bewährt und gelten als Standardlehrwerke für Braumeister. 

 

Mit seinen über 90. Jahren ist Ludwig Narziß eine Koryphäe in der Fachwelt. Mehr als ein Vierteljahrhundert prägte er den Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I der TU München in Weihenstephan, leitete die Versuchs- und Lehrbrauerei Weihenstephan und vermittelte durch seine Lehre mehreren Generationen von Studierenden die Technologie der Braukunst. Ludwig Narziß verfasste unzählige Fachartikeln und Standardwerke der Brauwissenschaften. Auch nach seiner Emeritierung hat seine Stimme Gewicht, er hält weiterhin Fachvorträge und verfasst Bücher, sowie Fachartikel.

 

Das Kompaktwerk „Abriss der Bierbrauerei“  befasst sich mit allen essentiellen Themen rund um die Bierherstellung, von der Malzherstellung über die Würzebereitung bis hin zum fertigen Bier. Das Buch beinhaltet die folgenden Themenbereiche: Die Technologie der Malzbereitung, die Technologie der Würzebereitung, die Technologie der Gärung, die Filtration des Bieres, die Abfüllung des Bieres, Bierschwand, das fertige Bier, die Obergärung, das Brauen mit hoher Stammwürze und neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich des Brauwesens. Jedes der zehn Kapitel bildet abgeschlossene Bereiche und ist wiederum in viele Unterkapitel unterteilt, so dass es möglich ist die einzelnen Themengebiete gezielt zu lesen. Das einundzwanzigseitige Sachregister ermöglicht darüber hinaus ein schnelles Auffinden der Themenbereiche an Hand von Fachbegriffen.  Dadurch ist es hervorragend als Nachschlagewerk geeignet.

 

 

Das Nachschlagewerk vermittelt dem interessierten Leser, unabhängig davon, ob es sich dabei um interessierte, fachfremde Personen wie Hobbybrauer, Studierende der Fachrichtung Brauwesen oder in dem Berufsfeld arbeitende Personen handelt, einen kompletten wissenschaftlichen Überblick.

 

 

Zur Studie dieses Buches sind prinzipiell wenige Vorkenntnisse erforderlich, da es dem Leser grundlegende Informationen bereitstellt. Gewisse Grundlagen im Verständnis der naturwissenschaftlichen Prozesse werden aber vorausgesetzt. Für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lehrbuch sollte der Leser Interesse für die Materie und gewisses technisches Verständnis mitbringen, da es als Fließtext verfasst wurde und keine Abbildungen zur Veranschaulichung der beschriebenen Prozesse enthält. Der Schwerpunkt des Buches liegt deutlich im Detail der spezifischen Informationen zu Braumaterialien und Brautechnik, die besonders für den fachspezifischen Leser relevant sind.

 

Das Lehrbuch vermittelt auch fachfremden Personen einen umfassenden Überblick über den heutigen Stand der Brauereitechnik, sowie der naturwissenschaftlichen Grundlagen der Bierbrauerei und kann auch für denjenigen, der Anregungen für mögliche Brautätigkeiten sammelt oder sich neben dem fachspezifischen Studium weiterbilden möchte als detailliertes Nachschlagewerk empfohlen werden.


Ökologie kompakt

Das Lehrbuch „Ökologie kompakt“ ist 2017 im Springer-Verlag, als vierte korrigierte Auflage erschienen. Den Schwerpunkt bildet vor allem das europäische Ökosystems und weltweite ökologische Phänomene, welche in Studien behandelt wurden. Umstrukturierungen haben ein Einführungswerk ergeben, welches den Anforderungen der modernen Ökologie entspricht. Dabei richtet sich das Buch vor allem an Bachelor-Studiengänge der Biologie, Umwelteigenschaften, Natur- und Landschaftsmanagement, Agrar- und Forstwissenschaften, sowie verwandter Disziplinen. Durch die kurz gehaltenen Erklärungen der Schwerpunktthemen, ist dieses Buch aber auch für Nicht-Studenten geeignet und gut verständlich.

 

Die drei Autoren, die alle selbst an unterschiedlichen Universitäten Themen der Ökologie dozieren, haben viele Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung in die Theorie einfließen lassen. Durch die Rückmeldung und die Zusammenarbeit mit vielen Dozenten deutschsprachiger Universitäten ergab sich ein gut verständliches, kompaktes Einsteigerwerk. Das Buch hat ein handliches Format und auf den 315 Seiten erfolgen Erklärungen zum Berechnen von Modellannahmen und Tabellen, sowie 138 schwarz-weiß Abbildungen, welche die graphische Nachvollziehbarkeit gewährleisten. Die Theorie wird durch empirische Befunde erklärt und die Anwendungsbeispielen bauen ein Verständnis auf, welches das Weiterlesen und das Vernetzen der unterschiedlichen Themengebiete vereinfacht. Jedes der sieben Kapitel bildet abgeschlossene Bereiche, so dass es möglich ist die einzelnen Themengebiete gezielt zu lesen.  Dadurch eignet es sich hervorragend Nachschlagewerk. Nach dem Fachbegriff findet sich der englische Fachausdruck in Klammern angegeben, was dabei hilft das Wissen zu ergänzen. Das achte Kapitel listet die unterschiedlichen Literaturquellen auf, welche im Fließtext als Bezugspunkte erwähnt werden und ermöglichen es sich mit den einzelnen Werken weiter zu vertiefen. Praktisch sind die fünfzehn Seiten mit weiterführender Literatur, welche weitere Werke vorschlagen, die sich mit spezialisierteren Themen beschäftigen.

 

Von Anfang an wird deutlich kommuniziert, dass es sich um einen Überblick handelt und deswegen nicht weiter auf die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenökosysteme unterschieden wird. Gut gelungen ist die Einbindung der beiden recht verschiedenen Reiche und ihre Stellung in der jeweiligen Lebensgemeinschaft. Die Interaktionen zwischen Organismen und mit ihrer abiotischen beziehungsweise biotischen Umwelt ergeben unterschiedliche Spezialgebiete. Angefangen von der Ökophysiologie, die sich mit den morphologischen Anpassungen der Arten an die jeweiligen Umweltbedingungen beschäftigt, bis hin zur Makroökologie, der Forschung, welche auf langjährige Datenaufnahmen zurückgreift, um mit neuen statistischen Methoden die Auswirkungen des Klimawandels zu simulieren, finden die unterschiedlichsten Ökologiebereiche und ihre Forschungsgebiete Erwähnung. Durch die beispielhafte Formulierung der Theorie ergibt sich ein Verständnis für die Notwendigkeiten der jeweiligen Teilgebiete.

 

So mag Anfangs die „Notwendigkeit der Feuerökologie für die Vegetationsvielfalt“ fragwürdig klingen, doch mit der ausführlichen Erklärung ist der Sinn auch Laien schnell klar. Durch die Kontrolle feuerauslösender Mechanismen kann pflegmaßgeblich in den Naturschutz eingegriffen werden. Feuer ist ein Element, dass zu den Umweltfaktoren gehört und die Anpassung der pflanzlichen Organismen ist so vielfältig, dass vom Menschen unterdrückte Feuer in Naturschutz-Lebensräumen die Vegetation oft stark negativ verändern.
Vor allem der Einfluss der menschlichen Tätigkeit und deren Auswirkungen erhält einen enormen Stellenwert, wodurch das erforderliche Umdenken und Handeln klar verständlich gemacht wird. Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ökosystemen und Lebensgemeinschaften werden gut aufgezeigt. Diese Gebiete werden näher beschrieben und geben gleichzeitig die Gliederung des Buches in die folgenden sieben Kapitel vor
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In den Kapiteln Organismen und Populationen wird der Aufbau und die Gliederung der funktionellen Elemente in ökologischen Systemen, sowie die Entstehung der Vielzelligkeit und die prinzipiellen Eigenschaften des Lebens erklärt. Begriffe wie Artenzahl, Fläche, Umweltfaktoren und die Anpassung der Organismen an diese werden ebenso erklärt, wie die Wertigkeit biogener Elemente als Ressourcen. Durch die Definitionen wird ein biologisches Verständnis für das Leben und seine Diversität geschaffen. Weitere wichtige Fachbegriffe werden erklärt und so wird unter anderem eine Vorstellung für die Populationsgröße geschaffen. Durch Herleitung der fundamentalen Gleichung zur Berechnung dieser und der damit verbundenen Probleme wird ein Modell geschaffen, dass mathematisch verständlich macht warum in einer beschränkten Umwelt kein unbegrenztes Wachstum stattfinden kann. Obwohl die Erklärung trocken und komplex klingt, ist es den Autoren gelungen das Interesse und die Verständlichkeit in den Vordergrund zu stellen. Hervorzuheben ist, dass nicht nur bis zur Erstellung der Formel geleitet, sondern auch die weitere Berechnung anhand eines Beispiels aufgezeigt wird.

 

Die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten zeigen in erster Linie die intra- und interspezifischen Themen um den Nahrungserwerb auf. Bei der Erklärung der trophischen Ebenen wird auf die Rolle aller Organismen der Erde eingegangen und die weiteren Auswirkungen. Die notwendigen Anpassungen sowie das Zusammenarbeiten gewisser Arten zeigen den Kaskadeneffekt einzelner Populationen, vor allem die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die einzelnen Organisationsstufen. Spannend ist die Weiterführung von möglichen Folgen im natürlichen Gleichgewicht.

 

Die Struktur von Lebensgemeinschaften und ihren ökologischen Prozessen, sowie die Störung dieser vermittelt chemisches, sowie physikalisches Grundwissen, bevor die energetischen Prozesse des Ökosystems genauer untersucht werden. Im Unterkapitel Stofffluss werden die Elemente von der chemischen, dann von der ökologischen Sicht betrachtet. Bei dem Verständnis der Wichtigkeit der einzelnen Elemente wird sowohl der limitierende Faktor erklärt, als auch die Auswirkungen eines Überangebotes.

 

Bei den Großlebensräumen werden die unterschiedlichen terrestrischen, limnischen, sowie Meeres-Ökosysteme aus botanisch-geographischer Sicht betrachtet. Dabei wird die Rolle der Vegetation und ihre Folgen für das jeweilige System, sowie die evolutionsgeschichtliche Entstehung hervorgehoben. Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte des menschlichen Wandels vom mobilen Jäger zum sesshaften Jäger und Sammler, der Ackerbau und Viehzucht betreibt, wird in der Angewandten Ökologie näher beleuchtet, wobei die Schwerpunkte bei der Nachhaltigkeit und dem Naturschutz liegen. Dabei wird sowohl die Land-, die Forst- als auch die Fischereiwirtschaft und Konzepte für einen nachhaltigeren Umgang aufgezeigt. Wertfrei erfolgt die Betrachtung der Möglichkeiten, sowie der aufkommenden Problematik bei der Umsetzung. Bessere Möglichkeiten zur Schädlingskontrolle werden vorgestellt, sowie die Problematik von transgenen Pflanzen und Tieren.

 

Die Idee die Lernziele zu Anfang jedes Kapitels aufzuführen, bietet die Möglichkeit das mitgenommene Wissen aus dem Kapitel zu überprüfen. Indem der Leser diese durchgeht, kann er nochmal für sich überprüfen, ob er die wichtigen Schwerpunkte verstanden hat oder gar einen überflogen hat. Leider handelt es sich im Buch hierbei nur um eine Auflistung der einzelnen Unterkapitel, die auch im Inhaltsverzeichnis nachgeschlagen werden könnten. Didaktisch gut gelungen sind die Fragen, die sich nach jedem Kapitel befinden und zu einem tieferen Auseinandersetzen und Nachdenken anregen. Die Lösung der Fragen befindet sich nach eigenen Aussagen auf einer Internetseite des Springer-Verlags. Doch wenn man den Link in die Suchleiste eingibt, gelangt man nur zu der Internetseite auf welcher das Buch präsentiert wird. Leider konnte ich die Lösungen auf dieser Seite nicht entdecken, aber vielleicht könnte der Verlag den Link zu den Lösungen offensichtlicher anzeigen.

 

Das Bemühen um eine leicht verständliche Sprache missglückt teilweise, durch recht komplex gehaltene und ähnliche Wortnutzung in den Sätzen. Auch der Lesefluss ist ein wenig durch den umständlichen Textumbruch beeinträchtigt, da die Worttrennung teilweise so erfolgt, dass sich der zweite Wortteil erst auf der nächsten Seite befindet. Wünschenswert wäre des Weiteren eine Definitionsliste mit den im Kapitel behandelten unterschiedlichen Begriffen gewesen, um noch einmal alles auf einen Blick zu erfassen. Da die Definitionen jedoch ausführlich im Fließtext erklärt sind, ist es möglich sich selbst eine solche Auflistung zu erstellen.

Das Buch umreißt die Geschichte und Wichtigkeit der Ökologie, sowie den Wandel, der sich in den letzten Jahren in ihr und der Gesellschaft vollzogen hat und ist so für alle Bildungsbereiche einsetzbar. Die Trendwende geht dahin, dass auch im allgemeinen Unterricht beziehungsweise Vorlesungen vermehrt ökologische Inhalte Einzug finden und sich ein Verständnis der Wichtigkeit des Themengebiets aufbaut. Dabei bietet das Buch gutes und leicht verständliches Basiswissen und durch die Einbindung der aktuellen Forschungsstudien wird der Leser angeregt verschiedene Sichtweisen einzunehmen.


Zellbiologie

Das Taschenbuch „Zellbiologie“ von Helmut Plattner und Joachim Hentschel ist 2017 im Thieme Verlag in der 5. Auflage erschienen. Das Buch ist im DinA5 Format und damit sehr handlich und bietet auf ca. 600 Seiten mit 400 Abbildungen einen Überblick über die Zellbiologie. Beim Kauf des Buchs erhält man zusätzlich einen Code für die Online-Version, die die Inhalte auf Tablets und PCs nutzbar macht. Die Zielgruppe des Buchs sind vor allem an Biologie-, Tiermedizin und Biochemiestudenten.

 

Aufbau und Didaktik:

 

Das Buch ist in 26 Kapitel eingeteilt. Jedes davon beginnt mit einer Zusammenfassung, die einen Überblick über die Thematik gibt. Die verschiedenen Abschnitte eines Kapitels sind durch sinnige Teilüberschriften unterteilt und werden mit aussagekräftigen Abbildungen ergänzt. Leider sind keine Übungsaufgaben enthalten, das wäre wünschenswert gewesen – hätte aber vermutlich auch den Rahmen des Taschenbuchs gesprengt.
Die Sprache des Buchs ist vergleichsweise einfach gehalten, was dafür sorgt, dass das Buch angenehm zu lesen ist.

 

Inhalt:

Das Buch bearbeitet alle relevanten Themen der Zellbiologie, es werden alle Bestandteile einer Zelle behandelt, sowie biochemische und molekularbiologische Grundlagen wiederholt. Zusätzlich werden Viren und die Evolution der Zelle thematisiert. Um das Inhaltsverzeichnis zu sehen und weitere Informationen zur erhalten empfiehlt es sich unter https://www.thieme.de/shop/Biologie/Plattner-Hentschel-Zellbiologie-9783132402270/p/000000000043210105?backSummaryUrl= nachzusehen.

 

Fazit:

Um einen ersten Überblick zu bekommen, beispielsweise für eine Einführungsvorlesung der Zellbiologie, ist das Buch perfekt. Es lässt sich aufgrund der kompakten Größe angenehm lesen und mitnehmen. Wer allerdings ausführlichere Informationen und Übungsaufgaben sucht, ist mit den Standardlehrbüchern wie dem „Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie“ (Alberts, Wiley VCH) besser beraten. Grundsätzlich ist es wichtig darauf zu achten, welches Lehrbuch in der Vorlesung empfohlen wird – meistens bildet dieses die Vorlesungsinhalte am besten ab.
Trotzdem ist das Lehrbuch für Zellbiologie, das Helmut Plattner und Joachim Hentschel veröffentlicht haben auf alle Fälle eine gute Wahl, gerade weil es sich auf die wichtigen Informationen beschränkt. Es ist ein guter Begleiter für den Beginn eines Biologiestudiums.


Evolution in vier Dimensionen

Eva Jablonka, Marion J. Lamb

 

Wie Genetik, Epigenetik, Verhalten und Symbole die Geschichte des Lebens prägen

(mit einem Geleitwort von Thomas Junker)

aus dem Englischen von Martin Battran und Sabine Grauer, illustriert von Anna Zeligowski
Gebunden, 566 Seiten.
Hirzel Verlag (2017)
ISBN 978-3-7776-2626-0
42,00 EUR [D]

Kurzbeschreibung

 

In „Evolution in vier Dimensionen“ diskutieren die Autorinnen Eva Jablonka und Marion J. Lamb die neuesten Erkenntnisse der Forschung hinsichtlich ihrer Implikationen für die Evolutionstheorie und gehen hierbei über den Fachbereich der klassischen Genetik hinaus. Das Resultat ist ein interessantes, hochaktuelles und ausführliches Werk, das sich als Freizeitlektüre für interessierte Studierende eignet.

 

Beschreibung

 

Der etwas unhandliche und kryptische Untertitel „Wie Genetik, Epigenetik, Verhalten und Symbole die Geschichte des Lebens prägen“ wird im Buch schnell spezifiziert: Es geht hier nicht darum, die Theorie der Evolution infrage zu stellen oder zu mystifizieren, sondern im Gegenteil, die Denkweise über genetische Fragestellungen hinaus anzuwenden. Dies gelingt den Autorinnen in diesem Werk mit Humor, ausführlichen Quellenangaben und einem lockeren Schreibstil. Das Buch richtet sich vornehmlich an Leser mit biologischem Vorwissen, aber auch ambitionierte Laien können hier tiefer ins Thema einsteigen. Kritischen Stimmen kommen die Autorinnen zuvor und lassen sich in einigen Abschnitten des Buches direkt vom Advocatus Diaboli interviewen. Diese Dialoge, sowie einige lustige bis anschauliche Zeichnungen, lockern dieses umfassende Werk etwas auf. Der resultierende Text regt auf unterhaltsame Weise an, kritisch nachzudenken und sich intensiver mit den Fragen der Evolution im epigenetischen und kulturellen Kontext zu beschäftigen – über den Lehrplan des Grundstudiums hinaus.

 

Im ersten Teil des Buches wird der Leser auf den aktuellen Stand in den genetischen Fragen der Evolutionsforschung gebracht, um dann im zweiten Teil eine Einführung in die epigenetische Sichtweise zu erhalten und die Idee der Evolution auf Lernen, Verhalten und Sprache auszudehnen. Hierbei wird zum Beispiel direkt auf Richard Dawkins Replikator-Konzept, die Idee des Memes und die Theorien vieler anderer Biologen aufgebaut.

 

Im dritten Teil werden alle vier Dimensionen zusammengeführt, kritisch diskutiert und ein Bogen von Prionen in der Hefe über die Lamarcksche Theorie zu evolutionstheoretischen Ansätzen in der Kulturgeschichte geschlagen. Hier werden auch verschiedene Theorien zur Entstehung der Sprache, wie zum Beispiel von Daniel Dor, erklärt und die Wechselwirkungen zwischen dem kulturellen und genetischen Vererbungssystem diskutiert. Spannende Fragen, die in diesem Buch diskutiert werden, sind zum Beispiel: Sind Mutationen zufällig? Wie nehmen epigenetische Systeme Einfluss auf das Erzeugen genetischer Variabilität? Wie verändert Sprache die Gene?

 

Im vierten Teil betrachten die Autorinnen ihre Aussagen der ersten drei Teile mit einem Abstand von neun Jahren und gehen nochmal auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ein. So geben sie zum Beispiel einen Ausblick auf die zukünftige Forschung zum Thema Epiallele.

 

Mit 566 Seiten handelt es sich um ein ausführliches Werk, dem es stellenweise nicht gelingt, die interessanten Ideen auch in eine elegante und prägnante Sprache zu verpacken. Darüber lässt sich aber leicht hinwegsehen, wenn man mehr Wert auf fachliche Tiefe, unterhaltsame und detailreiche Diskussionen und gründliche Recherche legt. Dieses empfehlenswerte Buch macht den Leser mit einer erweiterten, differenzierten und aktuellen Evolutionstheorie vertraut.


Die Psycho Trojaner

 

Monika Niehaus, Andrea Pfuhl

Taschenbuch, 238 Seiten, 24,90 €

Hirzel Verlag (2016)

ISBN: 978-3-7776-2622-2

 

Kurzbeschreibung

"Die Psycho-Trojaner" ist ein kurzweiliges Buch über die Interaktionen zwischen Parasiten und ihren Wirten - inklusive dem Menschen. Dabei werden sowohl altbekannte als auch spezielle Parasiten, insbesondere im Bezug auf die gesellschaftliche Entwicklung herausgesucht und leicht vertieft vorgestellt.

 

Beschreibung

Monika Niehaus und Andrea Pfuhl beschreiben in ihrem Buch "Die Psycho-Trojaner" das Leben trotz und mit Parasiten. Dabei tauchen sie oft in die Geschichte unserer Gesellschaft ein und zeigen die Beeinflussung durch Parasiten auf. So wird beispielsweise der Einfluss auf die höfische Mode durch Syphilis vorgeschlagen. Auch die ursprüngliche Methode mit der Gefahr umzugehen wird beschrieben und unter dem Wissen aus heutiger Sicht beleuchtet, wobei viele versuchte Riten und Heilmethoden auf Religionen zurückzuführen sind. Hierbei schaffen Niehaus und Pfuhl eine gelungene Mischung aus biologischem Fachwissen und soziologischem Hintergrund, die sich ein Biologe vielleicht teilweise noch mehr im Detail wünschen würde. 

Neben der gesellschaftlichen Beeinflussung werden auch viele Krankheitsbilder im Detail beschrieben, die geographische und somit pharmazeutisch relevante Komponente beachtet und kritisch beleuchtet. Immer wieder werden hierbei Bilder untergebracht, die zumeist anschaulich sind und einen in die Zeit und Situation versetzen. 

Einen großen Teil widmen die beiden Autorinnen abschließend der Auswirkung auf die Psyche - unser Innerstes. Dabei appellieren sie an die moderne Medizin, die Augen zu öffnen und bei depressionsartigen Verhaltensauffälligkeiten öfter auch nach Parasiten zu suchen. Der klare Unterschied zwischen Körper und Geist wird immer weniger haltbar und sollte ihrer Meinung nach nicht mehr als solcher hervorgehoben werden.

Als Freizeitlektüre ist das in eher lockerem Stil geschriebene Buch eine kurzweilige Lektüre, die das Wissen um interessante und alltagsbezogene Fakten bereichert.


Bilinguales Wörterbuch Biologie

(c) www.vbio.de
(c) www.vbio.de

Eckart Klein

gebunden, 1230 Seiten 36,90€

2. Auflage, 2008

ISBN: 978-3-9810923-1-8

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. – VBIO

 

 

 

 

Kurzbeschreibung

Do you speak english? – Yes, of course! – But do you speak scientific english?

Das Bilinguale Wörterbuch soll mit vielen Übersetzungen nicht nur im wissenschaftlichen Bereich sondern im speziellen auch im biologischen dem Leser helfen zu übersetzen und auch zu verstehen.

 

Besprechung

Das Wörterbuch ist in insgesamt drei Teile geteilt: Teil I Deutsch-Englisch, Teil II Englisch-Deutsch und Teil III Listenwörter.

 

Der erste Teil überwiegt mit einem Anteil von 1128 Seiten und mit mehr als 13.500 Einträgen deutlich die anderen beiden. Dabei handelt es sich nicht nur um eine reine Übersetzung der deutschen Wörter ins Englische, sondern es ist auch immer ein kurzer erklärender Text zu jedem Wort dabei, der sowohl das deutsche Wort auf Deutsch erklärt und der gleiche Text unter dem übersetzten englischen Wort nochmals auf Englisch. Das bietet den Vorteil, dass man den Zusammenhang des Begriffes auf Englisch gleich im Kontext mit anderen Fachbegriffen hat, die man bei Unverständnis auch gleich nachschlagen kann. Teil I bietet also nicht nur eine reine Übersetzung, sondern auch gleich noch ein Fachlexikon mit dazu.

 

Teil II besteht dann klassisch aus dem Englischen Wort mit phonetischer Transkription und gegenüber gestellt der deutschen Übersetzung.

 

Bei den Listenwörtern in Teil III handelt es sich um eine Tabelle, in der an erster Stelle das deutsche Wort steht, an zweiter die Übersetzung und an dritter ein deutsches Stichwort mit dem das Wort mit dem jeweiligen Text zum Stichwort in Teil I in Bezug gebracht wird.

 

Der Wortschatz beruht dabei auf einer Veröffentlichung des Institute of Biology, London unter dem Titel „Biological Nomenclature“, in der ca. 2.000 Fachwörter aufgelistet sind, die der A-level student (Abiturient), der an einer britischen Universität Biologie studieren möchte, als Wissen (incl. Inhalte) mitbringen sollte.

 

Deutsche umgangssprachliche oder ähnliche Bezeichnungen stehen kursiv dabei, genauso wie die Übersetzung ins amerikanisch-englischen, falls diese vom britisch-englischen abweicht.

 

Fazit

Dieses vom V-Bio herausgegebene Buch ist nicht nur ein klassisches bilinguales Wörterbuch, sondern bietet gleichzeitig ein Fachlexikon in deutscher und englischer Sprache. Es bietet außerdem die Möglichkeit Begriffe zu vernetzen und in Themengebieten zu erfassen. Auch wenn manche Aufgliederung in verschiedene Themenbereiche umständlich ist (z.B. sucht man nach der Übersetzung von „Spritzflasche“ steht sie nicht unter „Spray-Spross“, sondern unter „Laborgeräte“, auf die es unter „Geräte“ auch nochmal einen Verweis gibt). Das Wörterbuch eignet sich nicht als Taschenbuch um schnell etwas nachzuschlagen, sondern eher als ausführlicher Begleiter mindestens das ganze Studium lang

 

Link

Einen Einblick in das Wörterbuch bekommt man als PDF auf der Seite des VBio:

http://www.vbio.de/der_vbio/presse__publikationen/publikationen/e16373/index_ger.html


Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen

 

Karin Bodewits, Andrea Hauk, Philipp Gramlich

332 Seiten, 29,90€

Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (4. November 2015)

ISBN-10: 352733839X

 

 

Der Karriereführer ist anschaulich und interessant geschrieben und zeigt anhand von vielen Beispielen und eigenen Erfahrungen die Möglichkeiten der Berufswahl als Naturwissenschaftlerin auf. Die einzelnen Teile sind übersichtlich gegliedert und eignen sich gut, um spontan etwas nachzuschlagen, was einen interessiert, ohne das gesamte Buch durchblättern zu müssen. Im Karriereführer ist für jede was dabei, egal ob noch im Studium oder während einer Neuorientierung im Beruf. Es werden nicht nur Möglichkeiten aufgezeigt, sondern auch praktische Tipps zu Bewerbung und Vorstellungsgesprächen sowie Gehalts- und Vertragsverhandlungen gegeben. Des Weiteren wird auf die speziellen Probleme, wie sie Frau im Berufsalltag haben kann, eingegangen (z.B. Schwangerschaft, Hormonschwankungen etc.). Als Letztes werden noch einige persönliche Geschichten erzählt. Alles in allem ist dieses Buch ein guter Ratgeber, Schmöker zum Lesen und Begleiter im und zum Berufsleben.


Welt der Archaeen, Bakterien und Viren

 

Gerhard Gottschalk

422 Seiten, 29,90€

Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (12. August 2015)

ISBN-10: 3527336761

 

 

In „Welt der Archaeen, Bakterien und Viren“ gibt Gerhard Gottschalk einen abwechslungsreichen Überblick über die wichtigsten Themengebiete der Mikrobiologie. Dabei zeichnet sich dieses Lehrbuch besonders durch seinen gut strukturierten und übersichtlichen Aufbau aus. Die Zwölf Kapitel bestehen jeweils aus einem Lektüreteil und einem Lernteil.


Der Lektüreteil geht auf Fragen und anschauliche Beispiele des Alltags ein (z.B. Käseherstellung, Biosprit, Bakterien als Insulinproduzenten), liefert aber auch zahlreiche interessante Anekdoten (Methangas-Experiment George Washingtons, Entdeckung eines Butanol-Produzenten durch den Präsidenten Israels). Außerdem kommen zahlreiche führende Wissenschaftler und Experten zu Wort (u.a. Stefan Hell, Nobelpreisträger und Erfinder der STED-Mikroskopie), was die Themen oft in einem neuen Blickwinkel erscheinen lässt. Durch einen lockeren und verständlichen Schreibstil regt der Autor damit auch über das Lernen hinaus zum schmökern an.


Im Lernteil wird nach einer kurzen Zusammenfassung mehr in die Tiefe gegangen, wobei die Ausführungen verständlich bleiben und begleitende Abbildungen zu den biochemischen Prozessen einfach und übersichtlich gehalten werden (man wird also nicht gleich von trockenen, chemischen Formeln „erschlagen“, wie es bei anderen Lehrbüchern oft der Fall ist). Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einer Reihe an Fragen, die nicht nur prüfen sollen, ob alles verstanden wurde, sondern auch gut zur Klausurvorbereitung genutzt werden können.


Somit erinnert der Aufbau dieses Buches eher an eine spannende Vorlesung, in der die oft komplexen Zusammenhänge der Mikrobiologie anschaulich und mit vielen Beispielen verständlich näher gebracht werden. Das Bildmaterial dient dabei der Auflockerung des Stoffes und illustriert die Kapitel passend. Ein ausführlicher Anhang mit Glossar und Sachverzeichnis runden das Buch ab.  
Ob man sich nun eher oberflächlich mit dem Thema Mikrobiologie beschäftigen möchte oder darüber hinaus intensiver in die Materie einsteigen will bleibt einem durch den erwähnten Aufbau selbst überlassen. Damit eignet sich dieses Buch sowohl für den interessierten Leser als auch für Einsteiger im Schulalter sowie Studenten der Mikrobiologie (Bachelor/Master). 

 


Fachenglisch für Laborberufe

 

Steven L. Hanft

408 Seiten, 34,90€

Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (04.November 2015)

ISBN-10: 3527335129

 

 

Anders als „Fachenglisch für Laborberufe“ vermuten lässt bietet das Buch dem Leser zu Beginn die Möglichkeit die in der Schule erlernten Englischkenntnisse aufzufrischen. Die Basis bilden grammatikalische Grundlagen bis hin zu spezifischen umgangssprachlichen Ausdrücken und die Unterscheidung von amerikanischem und britischem Englisch. Aufbauend werden in den folgenden Einheiten zur Kommunikation essentielles Business Englisch sowie verschiedene Naturwissenschaftliche Bereiche aufgegriffen. Dabei liegt der Schwerpunkt bei den Business Communication Skills auf dem Umgang mit Regulierungsbehörden und die Vereinbarung von Audits. In diesem Zusammenhang werden Tipps zum verbalen und ebenso schriftlichen Umgang mit alltäglichen Situationen wie der Anruf beim Kundendienst oder Kundengespräche geben. Die Naturwissenschaftlichen Bereiche sind mit Biomedizin, Chemie, Biochemie, Physik, Mathematik und Biologie weit gefächert. In allen Fachgebieten werden die wissenschaftlichen Grundlagen kurz erläutert und mit Fachbegriffen versehen. So wird beispielsweise auf die chemische Nomenklatur, Biomoleküle, Versuchstiere und Prozesstechnik eingegangen. Durch dieses Fachwissen eignet sich das Buch nicht nur zum Englisch lernen, sondern bietet zudem die Möglichkeit in fachfremde Inhalte zu schmökern. Neben den eher theoretischen Informationen schlägt das Buch die Brücke zur Berufswelt durch den v.a. für Laborberufe geeigneten Praxisbezug. Alle Kapitel sind mit einer Selbstkontrolle, den Quiz Yourself Aufgaben ausgestattet, deren Lösungen am Buchende nachgeschlagen werden können.

 

„Fachenglisch für Laborberufe“ ist sehr informativ und somit zur Auffrischung und Vertiefung der Englisch- bzw. Fachkenntnisse für alle naturwissenschaftliche Berufe oder als hilfreiche Ergänzung im Hochschulstudium geeignet.